Wann und warum sollte man die Clematis zurückschneiden?
Die Clematis, auch Waldrebe genannt, zählt mit zu den schönsten Kletterpflanzen. Weltweit existieren etwa 300 Arten der beliebten Zierpflanze. Sie gehört zur Familie der HahnenfuÃgewächse. Das Ziel vieler Gartenliebhaber ist es, üppige Blüten und einen vermehrten Austrieb zu erreichen. Um die Knospenbildung und einen kräftigen Neuaustrieb zu fördern, sollte die Pflanze regelmäÃig zurückgeschnitten werden. Unterbleibt ein Rückschnitt, besteht die Gefahr, dass das Gewächs bald blühfaul und von unten kahl wird. Dabei ist der Zeitpunkt des Schnittes von der Art der Clematis-Pflanze abhängig. Zur besseren Pflanzenbestimmung sind viele Clematis beim Kauf mit einem Etikett versehen. Darauf sind Name, GröÃe sowie Farbe und Zeitpunkt der Blüte vermerkt. Denn diese Kletterpflanzen unterscheiden sich zwischen früh-, spät- und mehrmalig blühenden Sorten.
Frühblühende Clematis
Diese Sorte blüht bereits im Frühjahr. Die Knospen werden schon zeitig am alten Trieb des Vorjahres gebildet. Die Frühblüher sollten daher erst nach ihrer Blütezeit geschnitten werden. Ab Oktober/November kann, je nach GröÃe der Clematis, entweder ein Radikalschnitt oder leichter Rückschnitt erfolgen. Möchte man die Clematis lediglich wenig kürzen, werden die Haupttriebe bis zur gewünschten GröÃe gekürzt. Für einen Radikalschnitt schneidet man die komplette Pflanze bis etwa 30 cm über dem Erdboden ab. Bei stark wachsenden Sorten ist ein gründlicher Rückschnitt bis ins alte Holz hinein möglich. Hierbei kürzt man die Pflanze auf etwa 15 cm Höhe. Bei allen Clematis-Sorten erfolgt der Schnitt etwa 5 cm über einer paarig wachsenden Blattknospe. Sorten, die zu den zahlreich vorkommenden, frühblühenden Clematis gehören sind beispielsweise: Alpina, Macropetala, Montana, Aarmandij, Fjuimusume, Niobe und Pink Champagne. Von diesen Sorten gibt es jeweils zahlreiche Unterarten.
Spätblühende Clematis
Diese sommerblühenden Clematis-Sorten zeigen ab Mitte bis Ende Juni ihre ersten Blüten. Die Knospen werden am neuen Holz, dem sogenannten Diesjahres-Trieb, gebildet. Hier erfolgt der Schnitt vor der Blüte, bei Beginn des Austriebs. Im zeitigen Frühling, etwa im März, wird die Clematis stark zurückgeschnitten. Dazu werden alle Haupttriebe auf etwa 30 â 50 cm Länge gekürzt. Wird die Pflanze erst nach der Blütezeit geschnitten, benötigt sie in der kalten Jahreszeit einen ausreichenden Winterschutz. Denn die verblühten Triebe schützen die Pflanze vor Kälte und Frost. Zu den spätblühenden Sorten zählen: Hagley Hybrid, Madame le Coultre, Rouge Cardinal, Florida sieboldii, Viola, Gypsi Queen, Jackmanii sowie zahlreiche andere Sorten und ihre Unterarten.
Mehrmals blühende Clematis
Diese Clematis-Art blüht zweimal im Jahr. Die Knospen werden jeweils an den neuen Trieben, aber auch an den Trieben des Vorjahres gebildet. Auf einen kompletten Schnitt sollte daher möglichst verzichtet werden. Vorzugsweise werden nur die verblühten Knospen entfernt. Dieses âAusputzenâ verwelkter Pflanzenteile fördert eine verstärkte Neubildung der Knospen. Zur Förderung eines ausgewogenen Blütenverhältnisses im Frühjahr und Sommer besteht die Möglichkeit, nur jeden zweiten Trieb zurückzuschneiden. Dadurch werden zwar etliche Knospen der Frühjahrsblüte entfernt, die Sommerblüte wird jedoch so gefördert. Nach Beendigung der ersten Blühphase besteht die Möglichkeit, die verwelkten Triebe leicht zu kürzen. Clematis-Arten, die zweimal im Jahr blühen, sind beispielsweise die Sorten: The President und Snow Queen.