Aus Rizinussamenkörnchen wird das Rizinusöl gewonnen
Rizinussamenkörnchen finden vielseitige Verwendung, sind jedoch auch sehr giftig. Nach einem Jahr erwachsen aus dem Wolfsmilchgewächs rote, stachelige Früchte, aus denen sich nach dem Trocknen die rotbraunen Rizinussamenkörnchen herausnehmen lassen.
Mittels Auspressen lässt sich aus den Körnern das transparent-gelbe Rizinusöl gewinnen. Das geruchlose Öl enthält – im Gegensatz zur Schale der Körner – keine Giftstoffe. Beim Einnehmen schmeckt es brennend und unangenehm und entfaltet eine abführende Wirkung. So findet es denn auch in der Pharmazeutischen Industrie als Abführmittel Verwendung. Darüber hinaus findet sich Rizinusöl in Cremes und anderen Kosmetikprodukten, sowie in Dispersionsfarben und Lacken als Bindemittel.
Die Schalen der marmorierten Körner enthalten das hochtoxische, tödliche Eiweiß Rizin. Nach Einnahme einiger Körner kommt es zu Übelkeit, Erbrechen, blutigem Durchfall und Leberschädigungen. Rote Blutkörperchen verklumpen und es vollzieht sich eine Lähmung des Atmungsmechanismus, was schließlich zu Kreislaufversagen führt.
Die Rizinuspflanze, auch Wunderbaum genannt, bildet rotbraune Blätter und rote Blüten. Sie kann nach einigen Monaten bis zu fünf Meter hoch werden.
Die vor der Aussaat möglichst dunkel und trocken zu lagernden Rizinussamenkörnchen sollten in den Monaten März oder April zunächst in Anzuchterde gesteckt werden, worauf sie an einem möglichst warmen Standort innerhalb einer Woche aufkeimen. Während der Anzuchtphase sollte das Gewächs nicht zu stark begossen werden. Nach den Eisheiligen kann die Rizinuspflanze in Kübel im Freien oder in den Garten umgetopft werden.